Autorin: Emma Wagner
Titel: Eine Schildkröte macht noch keine Liebe
Preis: € 3,99
Einband: eBook
Seitenanzahl: 348
Altersempfehlung: ab 16
Reihe: Nein
Verlag: Selfpublisher
*Rezensionsexemplar
Klappentext
Vincent nimmt das Leben leicht und versucht Arbeit und Ärger aus dem Weg zu gehen. Als jedoch die geheimnisvolle Lilly in sein Leben tritt, hat er plötzlich von beidem mehr als genug am Hals.
Schnellstmöglich will er die junge Frau mit den smaragdgrünen Augen wieder loswerden, aber sie erweist sich als ebenso sonderbar wie hartnäckig.
Lillys Leben ist von Grund auf anders – in vielerlei Hinsicht.
Sie merkt recht bald, dass Vincent und sie nicht unterschiedlicher sein könnten und er sie mit seiner ganzen Art auf die Palme bringt. Doch man kann schließlich nicht besonders wählerisch sein, wenn man auf der Flucht ist. Und dann sieht der Kerl auch noch so unverschämt gut aus …
Mit Gefühlen jedenfalls hat keiner von beiden gerechnet.
Auch nicht mit Vincents Bruder, der eigene Pläne verfolgt.
Aber kann ein einziges Wochenende alles verändern?
Und wo kommt eigentlich die Schildkröte her?
Erster Satz
Okay.
Letzter Satz
Und wie.
Meine Meinung
Um der Kontrolle ihres Vaters zu entfliehen, macht sich Lilly allein auf eine Reise, die jedoch im Desaster endet. Nicht nur ihre ganze Kleidung wird geklaut, sondern auch ihr Geld und ihre Ausweise. Einzig was ihr bleibt ist eine Schildkröte von der sie nichts weiß und die nicht ihr gehört.
Zeitgleich erhofft sich Vincent in seiner neuen Arbeitsstelle eine Fixanstellung, sie ist schon zum Greifen nahe, bis ihm jemand einen Strich durch die Rechnung macht. Lilly.
Sie bringt sein Leben von Grund auf durcheinander und sein Leben gerät in ganz neue Bahnen. Doch wenn das das Einzige wäre. Sowohl bei ihr als auch bei ihm herrscht eine Anziehungskraft, der sie sich zwar entziehen wollen, aber ob das gelingt? Dann ist noch Vincent’s Bruder Toni. Was führt er im Schilde und welche Pläne verfolgt er? Und noch eine bessere Frage, was hat Lilly damit zutun?
Die Schildkröte steht für Weisheit, Stärke, Ausdauer, tiefe Verbindung mit Mutter Erde, Fruchtbarkeit, Gabe alter Weisheit, Stabilität, Güte, Geduld und ewiges Leben und nicht ohne Grund lautet ein altes chinesisches Sprichwort: „Ein Schildkröte kann dir mehr über den Weg erzählen als ein Hase.“
Schon als ich gelesen habe worum es geht war ich ganz begeistert von der Idee hinter der Geschichte. Zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein und sich doch so viel geben können. Auf der einen Seite der arbeitsfaule Vincent, der lieber das Leben genießt und sich mit Gelegenheitsjobs durchs Leben kämpft, anstatt sich ein Leben lang abzurackern, keinen Spaß zu haben und dann abgearbeitet zu sterben. Auf der anderen Seite Lilly. Das junge Mädchen, das durch ihren Vater nichts anderes kennt als Arbeit, Disziplin und Selbstbeherrschung. Spaß und Ruhe kennt sie nicht. Sie lebt für die Arbeit und kann sich auch nichts Anderes vorstellen. Trotzallem versucht sie aus der Herrschaft ihres Vater zu entfliehen und zumindest für kurze Zeit zutun was sie will, und nicht was ihr Vater will. Doch schon bald muss sie rausfinden, dass es für sie eigentlich nichts anderes gibt als die Arbeit. Wäre da nicht Vincent, der versucht, ihr das Gegenteil zu beweisen. Im Gegenzug dazu versucht sie ihm einzutrichtern, wie wichtig es ist, einen guten und festen Job zu haben. Vor allem auch einen Job, den nicht Andere für ihn bestimmen, sondern für den man selbst brennt, der einen erfüllt und einem Freude bereitet.
Die Charaktere sind richtig schön und detailliert beschrieben, man kann sich richtig gut in sie hineinversetzen. Die Protagonisten sind gleich zum lieb haben. Auch wenn Vincent wie der Bad Boy mit harter Schale rüber kommen will, so merkt man schnell, dass er einen weichen Kern hat und eine gute Seele ist. Schon rein die Tatsache, dass er für Lilly seinen Job riskiert, sie dann auch noch bei sich aufnimmt zeigt, dass er eigentlich ein guter Kerl ist und das macht ihn richtig sympathisch. Ich finde es auch richtig süß, dass er sich selbst die Gefühle zu Lilly nicht eingestehen will.
Auch Lilly ist mit ihrer lieben und tollpatschigen Art einfach zum lieb haben und man würde sie am Liebsten einfach nur knuddeln. Ihre Weltfremdheit gegenüber allen Dingen ist einfach zu niedlich.
Außerdem kann sie einem mit ihrer Vergangenheit richtig leidtun.
Der Schreibstil von Emma ist angenehm und richtig schön flüssig. Man kann es richtig gut lesen. Außerdem vermischt sie in ihrem Buch sehr gut Humor, Romantik und Spannung, so dass von jedem ein bisschen was enthalten ist und einem garantiert nicht langweilig wird.
Auch interessant fand ich Vincent’s undurchschaubaren Bruder, der seine eigenen Ziele verfolgt und man bis zum Schluss eigentlich nicht wusste was er vor hatte. Auch die Schildkröte war eine sehr tolle Zugabe zu der ganzen Geschichte.
„Eine Schildkröte macht noch keine Liebe“ ist definitiv ein Buch zum Träumen und auch Weinen.
Fazit
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich hab es sicher nicht zum letzten Mal gelesen. Es ist eine schöne Mischung zwischen Humor, Spannung und Romantik und hat vorallem ein Thema, das wirklich zum Nachdenken gibt. Haben wir nicht alle ein Laster von dem wir uns befreien sollten? Ein Buch das ich auf jeden Fall nur weiterempfehlen kann.
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