Nachdem ihr heute schon bei Claudia auf Bücherjunky mehr über den Verlag selbst erfahren durftet, geht esjetzt bei uns auf Tausend Leben mit dem Thema „Lesbian und Trans“ weiter.
Der Main-Verlag beschäftigt sich nicht nur mit ganz normaler Heterolektüre, sondern greift auch Homosexualität und vor allem auch Transsexualität auf. Damit will der Verlag vor allem auch zeigen, dass es gerade auch diese Sexualität gibt und es inzwischen in unserer Gesellschaft etwas ganz Normales ist und die Menschen, die dazu neigen, ganz normale Menschen sind wie du und ich.
Im Zuge der Geburtstagsfeier des Main Verlages möchten wir euch heute auf Tausend Leben gerne Trans und Lesbian näher bringen.
Trans:
Bei Transsexualität handelt es sich um Menschen, die physisch ein anderes Geschlecht haben als die eigentliche Geschlechtsidentität ist. Dabei gibt es diese Wandlung sowohl bei den Männern als auch Frauen.
Menschen die physisch weiblich sind, aber eine männliche Geschlechtsidentität haben. Diese werden häufig als Frau-zu-Mann-Transsexuelle oder Transmänner bezeichnet. So ist es dann auch, dass Menschen, die physisch männlich sind, aber eine weibliche Geschlechtsidentität haben, als Mann-zu-Frau-Transsexuelle oder Transfrauen bezeichnet werden. Einige transsexuelle Menschen lehnen diese Begriffe jedoch ab, da diese Wortschöpfungen die eigentliche angeborene Geschlechtsidentität nicht als geschlechtsbestimmend respektieren. Außerdem implizierten die Begriffe Mann-zu-Frau und Frau-zu-Mann, dass eine Änderung körperlicher Merkmale oder eine Änderung des Rollenverhaltens bereits eine Geschlechtsangleichung ermögliche. Da die Geschlechtsidentität ihrer Ansicht nach nicht änderbar ist, welches auch der Grund für körperliche Veränderungen und Änderungen des Rollenverhaltens ist, seien, so die Kritiker, diese Begriffe falsch. Transsexuelle Menschen mit medizinischer oder juristischer Geschlechtsanpassung bezeichnen sich oft nicht mehr als transsexuell, sondern entweder als Mann mit transsexueller Vergangenheit bzw. als Frau mit transsexueller Vergangenheit oder einfach als Mann bzw. Frau.
Der österreichische Philosoph Otto Weininger verwendete den Begriff Transsexualität, um die gegengeschlechtlichen Anteile eines Menschen zu beschreiben, die er in der Figur des Parsifal von Richard Wagner verkörpert sah. Weininger führte in seinem Buch Geschlecht und Charakter an, dass auf Frauen nur das Sexuelle, nicht aber das Transsexuelle anziehend wirke. Transsexuell bedeutete für ihn alles nichtmännliche, auch Bücher, Politik, Wissenschaft und Kunst, was im Gegensatz stünde zum Sexuellen – für Weininger gleichbedeutend mit dem Phallus.
In den 1990er Jahren wurde der Begriff Transsexualismus aus dem diagnostischen und statistischem Handbuch Psychischer Störungen entfernt und durch den Begriff Geschlechtsidentitätsstörung ersetzt. In der Internationalen Klassifizierung von Krankheiten der Weltgesundheitsorganisation, werden dagegen noch die Begriffe Transsexualismus und Geschlechtsidentitätsstörung synonym verwendet. Im Neuentwurf der Klassifizierung wird nur noch von „gender incongruence“ gesprochen, was so viel meint wie „Nichtübereinstimmung der Geschlechtsmerkmale des Körpers mit dem Identitätsgeschlecht“.
Lesbian:
Das Wort „lesbisch“ selbst, leitet sich von der griechischen Insel Lesbos ab, die sich im ostägäischen Meer befindet. Der Grund, warum gerade die Ableitung dieser Insel genommen wurde ist die griechische Dichterin Sappho. Diese lebte im 6. Jahrhunder v. Chr. auf Lesbos und hatte in ihren Gedichten, die Liebe zwischen Frauen besungen, auch wenn ihre eigene sexuelle Orientierung bis heute umstritten ist.
In der Antike wurde für weibliche Gleichgeschlechtlichkeit sowohl von den Griechen als auch von den Römern unter anderem das Wort „tribas“ verwendet. Das in der Antike Wort „Lesbiazo“ was so viel bedeutet wie „es machen wie die Frauen aus Lesbos“ bezeichnete die orale Stimulation und den oralen Geschlechtsverkehr.
Die erste eindeutige Verbindung zwischen weiblicher Homosexualität und der Insel Lesbos, ist aus dem 2. Jahrhundert n. Christus erhalten. Sappho betrieb auch eine Schule für aristokratische Töchter. In Analogie zum pädagogischen Eros der Päderastie wurde von Biographen im 3. Jahrhundert n. Chr. das Wort „gynerastia“ für die Beziehungen Sapphos verwendet. Bezeichnungen aus der Umgebung Lesbe und Sapphistin tauchen erstmals im Frankreich des 17. Jahrhunderts auf. Erst 1890 wird das dazugehörige Adjektiv lesbisch erstmals im heutigen Sinne verwendet. Getreu anderen historischen Beispielen wie Sadismus oder Donjuanismus verwendet Krafft-Ebing einen Begriff aus der fiktionalen Literatur, um in der Realität auftretende Fallbeispiele zu beschreiben. Im Jahre 1890 tauchte der Begriff Lesbian auch erstmals im englischen Billing’s Medical Dictionary auf und verbreitete sich schnell. Vor der Verbreitung der Bezeichnung Lesbe, wurde gelegentlich der Begriff sapphische Liebe oder Sapphismus verwendet. Angesichts der lange gepflegten gesellschaftlichen Unsichtbarkeit der homo- und bisexuellen Frauen wurden häufig auch Euphemismen wie „männlich wirkende Frau“ oder „Freundin“ als Umschreibung verwendet.
Bisher sind beim MAIN Verlag mit den Büchern
- Black & Silver
- Heldinnen küssen besser
- Spuren
drei Bücher zu diesem Thema erschienen und es werden garantiert noch mehr werden.
Am 16.12. geht es bei Juliane auf Like a Dream weiter, wo ihr mehr über die Polygon Noir Edition erfahren könnt.
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