Autorin: Alexandra Fischer
Titel: Joli Rouge
Preis: € 14,90
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 380
Altersempfehlung: ab 14
Reihe: Nein
Verlag: Drachenmond Verlag
*Rezensionsexemplar
Klappentext
La Española, 1656: Das Gesicht der Westindischen Inseln beginnt sich zu verändern. Einst von Spanien dominiert, beginnen sich die Mächte mit den eintreffenden Seefahrernationen England, Frankreich und Holland zu verschieben. Es ist die Welt der Bukaniere, in der die junge Jacquotte Delahaye aufwächst. Eine Welt der Männer, wie sie sehr bald feststellt, beherrscht von der Bruderschaft der Küste, die nach ihren eigenen Regeln lebt und in der Frauen nicht erwünscht sind. Mit dem ihr eigenen Stolz stellt sie sich den Herausforderungen dieser unsteten Zeit, in der man nur selbstbestimmt leben kann, wenn man ein Mann ist. Wird es ihr gelingen, der Bruderschaft beizutreten und ihren eigenen Weg zu gehen?
Erster Satz
In Émile keimte der Wunsch auf, sich über Bord der Barke zu stürzen.
Letzter Satz
Mein Name ist Jacquotte Delahaye!“, antwortete sie mit fester Stimme.
Meine Meinung
Jacquotte ist kein normales Mädchen. Sie liebt die Freiheit und hasst es, welche Aufgabe den Frauen zuteil wird. Sie liebt den Kampf, sie ist ein Wildfang und wäre lieber mit den Seefahrern auf großer Fahrt als in ihrem Dorf um auf die Rückkehr der Männer zu warten. Ihr großer Traum ist es, zur Bruderschaft der Küste zu werden, herum zu segeln und auf hoher See ihr Unwesen zu treiben. Ihr Traum soll sich erfüllen, doch nicht als Frau, sondern als Mann. Kann sie jedoch in dieser Welt bestehen und ihren Weg gehen? Muss sie auf ewig ein Mann bleiben, oder wird man ihr auch folgen, wenn sie eine Frau ist? Eine richtig tolle Geschichte, über eine junge Frau, die in der Welt der Bukaniere aufgewachsen ist, ihr Leben lang keine schöne Zeit hatte, ohne Mutter aufwuchs und mit einem behinderten Bruder, den am Liebsten alle lieber getöteten hätten als ihn durchzufüttern. Als auch noch ihr bester Freund Pierre sich der Bruderschaft der Küste anschließt und davon segelt und ihr Vater bei einem Angriff auf ihr Dorf stirbt, ist sie mit den rauen Männern alleine und ihrer Lust schutzlos ausgeliefert. Doch Jacquotte wäre nicht Jaquotte, wenn sie sich nicht zur Wehr setzen und ihren eigenen Weg gehen würde. Sie beschließt, alles daran zu setzen um sich der Bruderschaft der Küste anzuschließen und wenn sie sich dafür als Mann verkleiden muss. Als Yanis le Jouteur schließt sie sich der Besatzung von Tête-de-Mort um sich unter den Piraten einen Namen zu machen. Es ist eine richtig tolle Geschichte über eine Frau, die sich in der Männerwelt zu behaupten versucht, ihren Weg geht und alles daran setzt um ihre Träume zu erreichen. Etwas das denke ich auch heute noch ein wichtiges Thema ist, aber heute zum Glück nicht mehr so schlimm praktiziert wird wie früher. Sie will dem eigentlichen Klischee, Frauen sollten nur für Kochen, Männer und Kinder da sein, sollten einfach nur heiraten und dann das Hausmütterchen spielen, wegkommen und ihre Freiheit genießen, die ihr mit ihrer Heirat genommen werden würde. Die Geschichte ist sehr gut umgesetzt, der Schreibstil von Alexandra ist richtig toll und passt auch perfekt in die historische Geschichte hinein. Das Buch ist von Anfang bis zum Schluss spannend geschrieben und wenn man erst einmal angefangen hat, kann man damit gar nicht mehr aufhören. Das Buch ist sehr emotional. Ich habe gelacht, geweint und mit den Figuren gelitten. Und natürlich hab ich mit Jacquotte alles gemeinsam durchgemacht und mit ihr mit gefiebert. Für mich ist sie eine ganz besondere und starke Frau und eine ganz besondere Protagonistin. Eine, über die ich noch viel mehr lesen würde. Auch wenn sie manchmal einen Dickkopf hat, über den ich oft den Kopf geschüttelt habe und mir gedacht habe, wieso machst du das? Aber ich glaube manchmal braucht man so einen Dickkopf einfach, um seine Ziele zu erreichen. Wen ich auch sehr ins Herz geschlossen habe ist Tête-de-Mort. Egal wie schlimm und hässlich er auch beschrieben wurde. Bei ihm wird einmal wieder sehr schön gezeigt, dass es nicht auf das Äußerliche ankommt und man auch nicht allem was man hört Glauben schenken kann, sondern, dass man sich selbst überzeugen muss und dass es auf die inneren Werte ankommt. Und hier siegt Tête-de-Mort haushoch.
Fazit
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Da ich ein riesengroßer Piratenfan bin, konnte ich gar nicht anders, als das Buch zu lesen. Ich war schon sehr neugierig und wurde auch nicht enttäuscht. Eine richtig tolle Geschichte, die einen fesselt und in seinen Bann zieht. Es ist spannend bis zum Schluss, emotional und lässt einen bis zum Schluss nicht mehr los.
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