Autorin: Bianca Iosivoni
Originaltitel: Der letzter erste Blick
Das Einzige, was Emery Lance sich wünscht, als sie ihr Studium in West Virginia beginnt, ist ein Neuanfang.
Sie möchte studieren, und zwar ohne das Gerede, das Getuschel und die verurteilenden Blicke der Leute zu Hause. Dafür nimmt sie sogar in Kauf, dass sie mit dem nervigsten Kerl aller Zeiten in einer WG landet. Doch es kommt schlimmer: Dessen bester Freund Dylan Westbrook bringt ihr Herz mit einem einzigen Blick zum Rasen. Dabei gehört er zu der Sorte Mann, von der Emery sich unbedingt fernhalten wollte: zu gut aussehend, zu nett, zu lustig. Und eine große Gefahr für ihr ohnehin schon zerbrechliches Herz …
Erster Satz
„Es ist nicht gerade die feine Art, das erste Semester damit zu beginnen, jemandem die Nase zu brechen, Miss Lance.‟
Ein letzter erster Blick ist der Auftakt der Firsts-Reihe von Bianca Iosivoni und startet mit der Story um Emery Lance und Dylan Westbrook.
Um vor ihrer Vergangenheit zu fliehen entscheidet sich Emery nach West Virginia zu ziehen, wo sie allen anschein nach einen schwierigen Start mit ihrem Mitbewohner Mason Lewis hat und anschließend darauf auch schon Dylan Westbrook kennenlernt. Trotz alle dem wird sie liebevoll in die neue Clique rund um Mason und Dylan aufgenommen und freundet sich mit Elle und Tate an. Es ist eben die grundlegende Story eines New Adults Roman. Aber es wäre ja nicht solcher, wenn es nicht auch etwas gebe, was alledem ein bisschen Trübsinn verleiht.
Emerys Vergangenheit wird im Zuge von Charaktereigenschaften wie Hitzigkeit, Temperament und Schlagfertigkeit übertroffen. Man muss ihr aber auch zu gute führen, dass sie an manchen Stellen auch eine andere Seite hat, die sie manchmal mit oben genannten zu überdecken versucht.
Ihre Passion findet sie jedoch in der Fotografie, die meiner Meinung nach ein bisschen zu lasch und nebenher erwähnt wird. Zumindest in meinen Augen, wenn man bedenkt, dass sie ihre Kamera eigentlich überall mit hinnimmt.
Dylan ist manchmal das Gegenteil von Emery. Ihn würde ich als sehr sanftmütig und generell sehr positiv beschreiben, versucht sich selten von etwas runterziehen zu lassen und ist sehr aufopferungsvoll Menschen gegenüber, die ihm was bedeuten. Aber natürlich hat auch er eine Vergangenheit, die alles andere als rosig ist, versucht im Gegensatz zu Emery das aber nicht als Ballast anzusehen, sondern eher als ein Weg, um eine andere, bessere Person zu werden.
Die Beziehung der beiden startet mit einem Versprechen zwischen Mason und Dylan und endet damit, dass sich Emery und Dylan gegenseitig Streiche spielen. Hierbei hat Emery zu guter Letz auch immer wieder Tate, Dylans beste Freundin, auf ihrer Seite. Es war am Anfang ein bisschen befremdlich, weil es für mich nicht zu den Studenten gepasst hat, die sie waren, sondern zu Unterstufen Schülern – aber bekanntermaßen ist jeder ja anders.
Was mir jedoch sehr positiv aufgefallen ist, dass jeder Charakter, auch die Nebencharakter wie Tate, Ellen, Mason und Luke, sehr unterschiedlich ist. Sei es vom Aussehen her oder dem Charakter. Jedoch, und das muss man auch anmerken, waren die Charakter nicht sehr divers im Sinne von Nationalität oder Sexualität (oder ich habe es einfach überlesen?).
Am meisten stört mich jedoch der Aspekt mit ihrer Vergangenheit. Es geht um systematisches Mobbing und öffentliche Bloßstellung. Ich kann verstehen, dass man nicht Jahrelang mit einer negativen Sicht auf die Welt auf der Welt wandelt, allerdings hat man erst einmal einen Knacks weg – einen ziemlichen sogar. Und das kam meiner Meinung nach nicht wirklich durch. Jeder geht anders damit um, aber es zeichnet einen erst einmal für eine Weile. Wenn ich mich recht erinnere ist es bei ihr drei, vier Jahre her in der sie tatsächlich auch den Psychologen besucht hat, aber wenn man bedenkt, dass man unter #Mobbing bei Twitter Erfahrungsberichte liest, die bereits sehr weit zurückliegen und es diese Personen noch immer schwer haben, dann empfinde ich den Umgang hier als sehr relativierend.
Ein letzter erster Blick ist ein schöner Roman für eine lange Zugfahrt oder einen Sonntagnachmittag. Bianca Iosivonis Schreibstil ist locker und leicht zu lesen, jedoch mangelt es deswegen nicht an einer schönen Darstellung von Gefühlen und Gedankenwelten.
Der Roman zeigt aber vor allem, wie wichtig Freundschaften sind und wie wichtig es ist Personen zu haben, auf die man sich verlassen kann. Auch die wechselnde Sichten von Emery und Dylan auf verschiedene Ereignisse ist sehr angenehm. Es war nicht so anstrengend, wie ich es manchmal schon kennelernen durfte.
Angenehm war aber vor allem, dass Dylan, Emery und Co keine perfekten Menschen mit perfekten Charakteren waren, sondern einige Ecken und Kanten hatten.
Schon seit frühester Kindheit ist Bianca Iosivoni von Geschichten fasziniert. Mindestens ebenso lange begleiten diese Geschichten sie durch ihr Leben. Den Kopf voller Ideen begann sie als Teenager mit dem Schreiben und kann sich seither nicht vorstellen, je wieder damit aufzuhören.
Nach dem Abitur studierte sie in Hannover Sozialwissenschaften und arbeitete in einer Online-Redaktion. Inzwischen ist sie freiberufliche Autorin, tippt am heimischen Schreibtisch, schreibt gerne in Cafés und reist durch die Welt. Den Kampf gegen die tägliche Ideenflut hat sie mittlerweile aufgegeben. Ob unterwegs oder zu Hause, was immer dabei sein muss: Notizheft, Stifte, Buch, Schokolade und jede Menge Koffein.
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