Herzlich Willkommen zu Tag drei der Blogtour zu Amber Eyes. Ihr duftet in den letzten zwei Tagen schon sehr viel erfahren und über die Themen „Intensive Emotionen“ und „Krebs“ erfahren. Vorallem anknüpfend an das Thema „Krebs“ durch das ich auch durch meine Arbeitsstelle in der onkologischen Reha für Erwachsene, Jugendliche und Kinder erfahren darf, möchte ich mit euch heute auf das Thema „Tod eines geliebten Menschen und Trauer“ eingehen.
Der Tod ist ein sehr schwieriges Thema und nicht Jeder kann gleich damit umgehen. Trotzallem sind wir ständig damit konfrontiert. Der Tod gehört genauso zum Leben wie die Geburt, er ist ein Teil davon. Oft kann es auch durch einen Unfall einfach viel zu schnell gehen und genau deswegen bin ich der Meinung, dass man nie streitend das Haus verlassen sollte. Man weiß nie, ob man sich wieder sehen wird. Das Leben ist einfach viel zu kostbar, deswegen ist es so wichtig es zu genießen und Zeit mit seinen Lieben zu verbringen. Nichts ist wichtiger als Freunde und Familie.
Sehr viele Menschen können damit nicht umgehen, gerade oft deswegen, weil viele immer wieder von allem abgeschirmt werden und nie richtig darüber erfahren haben. Deswegen ist es mir auch so wichtig, meine Kleine schon sehr früh damit konfrontieren. Ich will sie nicht schocken oder sonst etwas, aber gerade wie es vor zwei Jahren war, wie meine Oma gestorben ist, ihr auch ganz ehrlich sagen was los ist.
Ich habe ihr gesagt, dass ihr Uroma in den Himmel gekommen ist und nun auf sie herab sieht und sie beschützt. Dass sie in einer besseren Welt ist, wo es ihr jetzt wieder viel besser ist und wenn es ihr einmal schlecht geht, dann muss sie nur an sie denken und schon ist sie bei ihr.
Mir selbst hat dieser Gedanke immer sehr geholfen. Ich war erst 8 Jahre alt, als mein Lieblingsopa gestorben ist. Für mich brach damals eine Welt zusammen. Ich konnte nicht weinen, weil ich es noch nicht so richtig verstanden habe, immer wieder war ich mir sicher, dass er wieder zurück kommen würde. Inzwischen denke ich, vielleicht wäre es leichter gewesen, wenn ich einfach nur weinen hätte können. Leider weiß man das nicht so wirklich und „Was-wäre-wenn“-Fragen sind sowieso immer etwas, was man nicht haben sollte.
Ich selbst wurde schon sehr oft mit dem Tod eines geliebten Menschen konfrontiert, gerade Familienangehörige sind bei mir schon einige gestorben, aber leider auch Freunde musste ich schon gehen lassen. Auch Alice und Sam werden damit konfrontiert. Während Alice überhaupt damit umgehen muss, dass ihr Zwillingsbruder viel zu früh nach seiner Krankheit gestorben ist, so hat Sam seinen allerbesten Freund verloren und gerade für Sam ist es wohl auch sehr schwer, weil er weiß, dass so Vieles ungesagt geblieben war und er am Ende kein guter Freund war. Gerade an diesem Beispiel sieht man dann auch wieder, dass Nichts, nicht einmal Arbeit und Karriere, so wichtig sein können, als die Menschen, die man liebt. Oft ist die Zeit kürzer als man denkt, die man mit ihnen verbringen kann und danach macht man sich Vorwürfe und kann schwerer loslassen als sonst. Nicht, dass es immer einfach ist, aber es ist einfacher. Es wird auch mit der Zeit einfacher, man lebt weiter, man lebt sein Leben, auch wenn man nie ganz vergessen kann und es nie ganz leicht wird, immerhin ist es bei meinem Opa jetzt schon so lange her, aber man kann nie vergessen und es gibt Momente, wo einen die Trauer immer wieder mal erwischt, aber nicht mehr so schlimm wie am Anfang.
Es gibt vier Phasen der Trauer, die ich euch hier noch ein bisschen näher erläutern möchte.
Leugnen:
So wie es auch bei mir mit meinem Opa war. Ich wollte mir nicht eingestehen, dass mein Opa nicht mehr da sein würde. Meine Mama kam heim und eigentlich hätte sie mit Opa heim kommen müssen, da es der Tag seiner Entlassung aus dem Krankenhaus war. Doch sie kam alleine, weinend und sagte mir, dass Opa nicht mehr kommen würde. Ich hatte so einen Schock, dass ich es nicht wahrhaben wollte, dass ich es ihr nicht geglaubt hatte. Die Phase des Leugnen, in dem ich mir einfach immer wieder sagte, dass es nicht stimmt und er zurückkommen würde. Ich hatte es als fiesen Scherz angesehen.
Emotionalität:
Eine Phase, die ich als Kind schwer zeigen konnte, weil ich es nicht verstanden habe, doch ich vor zwei Jahren, bei meiner Oma sehr gut miterlebt hatte. Die zweite Phase der Trauerbewältigung wird von Gefühlen bestimmt. Hier können Emotionen wie Wut oder Verzweiflung ganz plötzlich ausbrechen und Überhand gewinnen. Es fällt vielen schwer, diese Gefühle zu kontrollieren. Wie auch bei mir. Gerade, wenn ich irgendwo bin, wie in der Arbeit, versuche ich nicht zu weinen und um nicht zu weinen, werde ich gerne aggressiv und rege mich über jeden Blödsinn auf, nur damit mir keine Tränen kommen. Es funktioniert, aber ist eigentlich der falsche Weg.
Rückkehr in den Alltag:
Trotzallem kann man nicht ewig trauern, irgendwann merkt man, dass man wieder in den Alltag zurückkehren muss. So ging es damals auch Alice. Sie musste wieder leben, sie musste nach vorne blicken, denn auch wenn Paul gestorben war, sie war am Leben und sie konnte ihr Leben nicht von Trauer bestimmen lassen, so schwer es ihr auch viel weiter zu machen.
Und so geht es auch uns allen. Egal wie sehr wir trauern und denken, unser Leben hat keinen Sinn mehr. Unser Leben geht weiter, wir sind noch am Leben und müssen das Beste daraus machen. Wir müssen einfach zurück in den Alltag. Das hätten auch die Verstorbenen so gewollt und obwohl die Trauer über den Tod noch immer allgegenwärtig ist, können Betroffene in dieser dritten Phase auch wieder Freude an kleinen Dingen haben.
Akzeptanz:
Gerade wenn man oft eine Unterstützung hat wie seine Freunde, seine Familie oder seinen Partner, fällt es einem leichter, in die letzte Phase zu kommen, diese daraus besteht, den Tod des Angehörigen zu akzeptieren. So geht es auch Alice und Sam, die sich gegenseitig unterstützen und Trost spenden. Man kommt langsam wieder ins Gleichgewicht mit sich selbst, so dass man den Alltag weitgehend unbelastet wieder angehen kann. Weitgehend deswegen, weil man einfach den Tod des geliebten Menschen, nie ganz vergessen kann. Doch wie ich schon geschrieben habe, es wird immer leichter, es kommen weniger Tage, an denen es schlimm ist und man kann wieder viel besser weiterleben. Man hat auch mal wieder Freude am Leben. Und das ist einfach so wichtig.
Was oft sehr gut helfen kann, um den Tod eines geliebten Menschen zu verarbeiten ist zum Beispiel ein Tage- oder Trauerbuch, in das man Fotos des Verstorbenen kleben kann. Man kann es mit Anekdoten versehen oder einfach hinschreiben, was man an der anderen Person gerne mochte, oder was man ihr noch gerne mitteilen möchte. Oder auch was einen bewegt, was man aber nicht mit anderen besprechen kann. Wichtig ist auch der Kontakt zu anderen Menschen. Mit einem Menschen, der einem nahe steht, über den Verstorbenen oder den Tod zu sprechen, hilft oft ungemein. Aussprechen ist so wichtig und gerade gemeinsam trauern und gemeinsam damit umzugehen ist oft viel besser, als es ganz alleine zu durchleben. Wie heißt es so schön?
Geteiltes Leid ist halbes Leid!
Morgen geht es dann mit dem Thema „Zwillinge“ weiter. Also bleibt weiterhin dabei und schaut euch weiter unsere Tour an.
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