Eine weitere tolle Kampagne von Mainwunder, bei der ich mitmachen dufte, war zu dem Buch „Die eigene Seele befreit“ von Gabrielle Bellerose. Sie erzählt von ihrem schweren Leben als Mann, ihrem Zwiespalt und wie sie sich und ihre eigene Seele am Schluss dann befreit hat. Auch sie fühlte sich am Anfang ganz allein und wusste, dass irgendetwas an ihr oder in ihr anders hätte sein sollen, als es war. Ihr geht es aber nicht alleine so. Sehr vielen von uns geht es so und gerade mit dieser Kampagne wollen wir aufzeigen, dass sie alle nicht alleine sind und wir eine Gemeinschaft sind, die zusammen halten und uns gegenseitig unterstützen, egal welche Probleme wir haben, was wir vielleicht an uns oder unserem Leben ändern wollen, denn jeder hat eine andere Bürde zu tragen, aber es ist wichtig, dass derjenige weiß, dass er sie nicht alleine tragen muss.
Als Kind hat man so viele Träume und Wünsche und weiß dann doch noch nicht, wo einen das Leben hinführt. Wenn man schon vorher ganz genau wüsste was man will und es auch wirklich schafft, dann wäre es einfach großartig. Eigentlich war mein größter Wunsch Polizistin zu werden. Leider fehlten mir zu diesem Zeitpunkt in Österreich 3 cm, um aufgenommen zu werden, alles andere hätte ich geschafft. Als dann die Größengrenze herabgesetzt wurde und ich mit meinen 1.63 auch hätte dazu gehen dürfen, waren nicht nur meine Kondition flöhten gegangen, ich hatte auch ein 2-jähriges Kind und dann war es für mich eigentlich erledigt. Mir etwas Vergleichbares zur Polizei zu suchen schlug fehl, unter anderem das Rechtswissenschaftsstudium, weil Latein scheinbar die einzige Sprache ist, die ich nicht schaffe zu erlernen. Danach führte mich mein Weg zuerst in die Verlagsbranche, danach zu den Rechtsanwälten als Anwaltsgehilfin und danach in eine onkologische Reha als medizinische Sekretärin, aber auch wenn mir alle Jobs sehr gut gefallen haben, so hatten sie mich einfach nicht ausgefüllt. Ich hatte das Gefühl, dass mir trotzallem etwas fehlte und gerade, nachdem ich im Dezember 2020 gekündigt hatte, hatte ich mir viele Gedanken gemacht. Über mich und mein Leben. Ich habe auch wieder darüber nachgedacht, dass ich eigentlich, bevor ich mit dem Rechtswissenschaftenstudium angefangen hatte, geschwankt hatte zwischen Zoologie und Rechtswissenschaftsstudium, weil einfach die Arbeit mit Tieren für mich schon immer sehr erfüllend war, doch das hatte mir damals meine Mutter abgeraten, da die Chancen auf einen familienfreundlichen Job wohl sehr gering waren. Natürlich war für mich immer klar, dass ich irgendwann eine Familie bekommen würde, ich wollte einen Mann, ein Kind, für mich war das das perfekte Leben, aber ich hätte mir am Anfang nie gedacht, dafür auf einen Job zu verzichten, der mir wirklich Spaß macht. Vielleicht wäre alles anders gelaufen, wenn ich nach der Grundschule schon gewusst hätte, dass es eine weiterbildende höhere Schule für Grafik- und Webdesign gibt, etwas, das ich noch immer lieber. Stattdessen hatte ich dann eine weiterbildende höhere Schule als Bürokauffrau absolviert und danach noch Abitur nachgeholt. Aber so richtig mein Bereich war das leider nie und wird es wohl auch nie sein.
In meiner Karenzzeit hatte ich dann die Studienlehrgänge Grafik- und Webdesign absolviert, leider ist es einfach schwer nur mit einem Studium und keiner Praxis in diesem Bereich etwas zu finden. Somit wird wahrscheinlich trotzallem für mich weiterhin nur die Arbeit in einem Büro etwas sein. Und genau das ist es, was mich einfach nicht ausfüllt und genau deswegen habe ich auch immer noch das Gefühl nicht das im Leben erreicht zu haben, was ich wirklich möchte. Und ich fühle mich damit oft sehr allein, weil das einfach keiner verstehen kann. Keiner versteht, dass es nicht das ist was ich will. Aber mit 34 noch komplett umschwenken, gerade mit einem kleinen Kind ist einfach wirklich sehr schwierig. Vielleicht habe auch ich einfach viel zu viel Angst dazu, ich kann das nicht sagen, aber ich kann auch schwer mit jemandem darüber reden, weil einfach jeder der Meinung ist, dass ich eine gute Ausbildung habe und diese einfach für einen Job nutzen solle.
Seit Jänner 2021 studiere ich nun Journalismus und kreatives Schreiben, um zumindest mein Hobby, das ich hoffentlich irgendwann zu meinem Zweitberuf machen kann, zu fördern und ab Mai werde ich auch noch an der Fernuni in Darmstadt den Yogalehrer absolvieren. Ich werde es nun auf mich zukommen lassen, wie sich mein Leben weiterentwickelt, was auf mich zukommen wird und wie sich alles weiter entwickeln wird. Noch habe ich weder die Hoffnung aufgegeben, dass ich meine Erfüllung im Leben finde werde, noch, dass mir vielleicht doch Jemand einmal bei meinen Ängsten und Sorgen zu hören wird. Bis dahin will ich nicht weiter, wie bisher, den Kopf in den Sand stecken, sondern etwas für mich zu machen, um weiter zu wachsen.
„Manchmal fühlte ich mich allein. Da war irgendetwas was nicht so war, wie es sein sollte. Irgendetwas, das noch fehlte in meinem Leben. Irgendetwas an oder in mir, das anders sein sollte, als es war. “
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