Die Bücher
Am Ende siegt das Glück
„Das geht nicht, ich bekomme Ärger, wenn uns hier jemand sieht“, sage ich und weiche wieder einen Schritt zurück.
„Passen Sie auf, Frau Frank, entweder Sie lassen mich das jetzt abtasten oder ich rufe den Krankenwaen. Sie haben die Wahl. Ich würde mir das gut überlegen.“
Erstaunt starre ich ihn an und bringe wieder mal keinen Ton heraus. Vielleicht sollte er mich lieer mal auf meine Zurechnungsfähigkeit untersuchen, das würde mehr Sinn machen.
„Also gut, aber ich komme in Teufelsküche, wenn uns jemand erwischt.“ Schelmisch grinsend erwidert er: „Wobei sollte uns denn jemand erwischen? WIr tun doch nichts Verbotenes.“ Als er merkt, dass ich außer einem abfälligen Schnauben, für seinen Kommentar, nichts weiter übrig habe, vernehme ich auf einmal ein aufrichtig klingendes Lachen. Na super, Betti, und schon wieder hast du dich zum Vollhorst gemacht. Er zieht mich am Arm in die Toilette rein und schließt die Türe.
„Auch wenn ich mir sicher bin, dass Sie nichts zu befürchten haben, gehen wir, umnm ihre Besorgnis ernst zu nehmen, lieber in den Waschraum. Bereit?“ Ich nickte noch,a ls ich schon spüre, wie sich zwei samtene Hände auf meine Wangen legen. Behutsam tastet er meine Wange ab und hält seinen Blick stur auf mich gerichtet. Sein Blicck brennt sich in meine Augäpfel, in mein tiefstes Inneres, ich kann dem nicht länger standhalten und will meinenBlick senken.
„Hier geblieben!“, sagt er mit einem anzüglichen Lächeln auf den Lippen und hebt meinen Kopf wieder an. Als er mit seiner Untersuchung fertig ist, sagt er mir, dass es wünschenswert wäre, wenn ich am Abend noch die Praxis seiner Eltern aufsuche, damit ein Röntgenbild gemacht werden kann.
„Und jetzt mal die WAhrheit“, fordert er mich urplötzlich auf. Ich bin so perplex, dass ich erstmal nicht verstehe, wovon er spricht.
„Welche Wahrheit? In Wirklichkeit bin ich ein Junge und heiße Paul? Meinen Sie das?“
erneut erschallt sein wunderschönes Lachen durch den Raum, dann wird er aber wieder ernst.
„Sie brauchen mich nicht für dumm zu verkaufen. Das war niemals ein Zusammenstoß mit einem Fahrradfahrer.“
Betroffen schaue ich ihn an.
„Na, fragen Sie doch die Bach, denn wenn es nach ihr geht, bin ich mit besoffenem Kopf durch die Gegend gefallen“, entgegne ich schnippisch und bereue es sofort. Denn was kann Tom für die Launen einer alten und verbitterten Monika Bach und überhaupt, gehen ihn die internen Streitigkeiten gar nichts an.
„Entschuldigung“, murmele ich. Er nickt nur und fordert mich auf, weiterzusprechen. „Es tut mir leid, ich kann Ihnen das nicht sagen.“
„Also liege ich recht in der Annahme, dass das kein Unfall war, sondern jemand Ihnen diese Verletzung zugeführt hat?“ Aha, also nicht nur Arzt sondern auch noch Hellseher?
„Nein und jetzt möchte ich gehen.“ Er geht einen Schritt zurück und öffnet die Tür.
„Werden Sie wenigstens die Praxis meiner Eltern aufsuchen?“
„Ich weiß es noch nicht. Vielen Dank für Ihre…Untersuchung. Ich muss jetzt arbeiten sonst bekomme ich noch mehr Ärger.“ Ich husche an ihm vorbei und verlasse den Waschraum.
Glück geht anders
„Sie sind die Neue?“, fragte er, nachdem er eine Handvoll Zuckerbohnen in seine Hosentasche verstaut hat.
„Wie es aussieht, ja…“ Keck zwinkert sie, dann reicht sie ihm die Hand über den Tresen. „Ich bin Kati.“
„Paul. Freut mich!“ Er schüttelt ihre zierliche Hand, bevor er mit dem zusammengerollten Bild von seiner Schülerin in der Luft herumwedelt. „Ich müsste mit dem Doktor sprechen.“
„Oh…haben Sie denn einen Termin?“
„Nein, ich möchte nur schnell etwas mit ihm besprechen, bin auch direkt wieder weg.“
„Das tut mir leid, für heute ist kein Termin mehr frei. Sie sehen ja, was hier los ist.“ Mit dem Finger zeigt sie in das überfüllte Wartezimmer, bevor sie eifrig im Terminbuch herumblättert. „Können Si emorgen nochmal kommen?“
„Nein, ich muss jetzt gleich mit ihm spre…“
„Wie gesagt, es tut mir leid, aber wir haben nichts mehr frei“, fällt sie ihm ins Wort. Ihr Lächeln erlischt Stück für Stück, ihr Gesichtsausdruck wechselt zu dem einer eiskalten Karrierefrau.
„Hören Sie, Späßchen hin oder her. Nur, weil ich gerade mit Ihnen gelacht habe, werde ich Sie nicht bevorzugt behandeln. Das können Sie vergessen!“, fauchte sie ihn an.
Was ist denn jetzt bitte los? MIt hochgezogener Augenbraue beobachtet er die neue Sprechstundenhilfe seines Vaters, wie sie plötzlich allerhand zu tun hat. Ganz offensichtlich lässt sie ihn links liegen.
Paul ist selten sprachlos, doch das ist einer dieser Momente, die ihm die Sprache verschlagen. Denkt sie ernsthaft, er hat mit ihr geflirtet, um irgendwelche Vorteile zu ergattern? Was für eine unmögliche Person! Er wendet sich einfach ab, um Behandlungszimmer Drei anzusteuern, welches praktisch immer für ein Familienkrisengespräch bereitsteht. Über die Sprechanlage, die mit den anderen Zimmern verbunden ist, würde er seinen Vater selbst informieren. Er kommt nur leider nicht dazu die Tür zu öffnen, denn in diesem Augenblick schiebt der kleikne Lockenkopf sich dazwischen.
„Moment, Sie können dort nicht einfach reingehen!“ Schützend breitet sie ihre Arme aus und funkelt ihn böse an.
Paul muss sich ein Lachen verkneifen. Probt sie hier gerde den Zwergenaufstand? MIt ernstem Gesichtsausdruck erwidert er jedoch: „Haben Sie dort vorne nicht noch etwas zu tun?“ Ohne sie zu beachten, betritt er das Behandlungszimmer, hört sie hinter sich entsetzt nach Luft schnappen.
„Na, hören Sie mal! Was Sie tun, ist Hausfriedensbruch. Sind Sie sich darüber überhaupt im Klaren?“ Sie rennt ihm hinterher, bleibt vor ihm stehen und stemmt die Fäuste in ihre Seiten.
Paul hingegen geht zum Schreibtisch und drückt den Knopf der Sprechanlage. Sein Vater ist auch umgehend in der Leitung.
„Kannst du gleich in die Drei kommen, Paps?“
Eigene Meinung:
Mir haben die beiden Bücher sehr gut gefallen. Ich musste genauso sehr oft schmunzeln wie auch weinen. Jeder hat so sein Schicksal zu tragen, mit dem es schwer ist klar zu kommen. Während Tom gerade erst seine Frau verloren hat und nun mit seiner Tochter alleine da steht und sein Leben alleine meistern muss, kämpft sich Betti mit ihrer alkoholkranken Mutter durchs Leben und muss auch noch mit gewalttätigen Übergriffen von dieser Leben. Sie versucht ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und diesem ganzen Drama zu entfliehen, aber natürlich ist sowas nicht so leicht, auch wenn sie schon auf dem richtigen Weg ist. Betti ist eine liebenswürdige Person, die ein bisschen verpeilt ist, aber das Herz am rechten Fleck hat. Sie ist einfach richtig zum lieb haben.
Auch bei Paul und Kati ist es nicht so einfach. Beide haben unter anderem mit dem selben Problem zu kämpfen, dass sie vom Partner betrogen wurden und auf plötzlich allein da standen. Bei Kati kommt noch hinzu, dass sie nun mit ihrer kleine Tochter alleine da steht. Während Paul wieder zurück zu seinen Eltern in seine alte Jugendwohnung zieht, hegt Kati ein dunkles Geheimnis, das sie dazu zwingt ihre alte Heimat zu verlassen und mit ihrer Tochter nach Saarburg zu fliehen. Doch auch hier hat sie es nicht so einfach und muss mit vielen Dingen kämpfen, so auch mit den Erinnerungen an Geschehens, mit dem sie sich aber niemanden anvertrauen kann.
Caro lin hat einen richtig tollen Schreibstil, der es flüssig und angenehm zu lesen macht. Man kommt schnell in die Geschichte rein und will das Buch, wenn man es erst einmal lesen angefangen hat, auch gar nicht mehr weglegen, da es richtig spannend geschrieben ist. Von Spannung, Humor bis hin zu Drama haben die Bücher alles zu bieten und versprechen so einen erhöhten Lesegenuss.
Auch die Charaktere sind sehr toll beschrieben und haben mir alle auf ihre Art und Weise sehr gut gefallen. Gerade auch einige der Nebenrollen sind sehr liebenswert beschriebben und auch diese kann man sehr schnell ins Herz schließen.
Kurzum…richtig tolle Bücher!
Lesermeinungen:
Barbara von Unsere kleine Bücherwelt
Zwei wunderbare Bücher mit Hintergrund, die oft zum Nachdenken anregen. Die Gefühle laufen Achterbahn, von Lachen bis Weinen, alles dabei.
Anja von Unsere kleine Bücherwelt
Caro Line hat 2 wunderschöne Bücher mit ernstem, aber auch humorvollem Hintetrgrund geschrieben. Ich musste lachen, aber auch weinen….
Lizzy von Buchmelodie
Caro Line hat zwei wunderschöne, kurzweilige Romane mit Liebe und Verständnis, wahrer Freundschaft, aber auch viel realistischem Drama in einem tollen Setting geschrieben. Beide Bücher sorgen für gute Unterhaltung und die Charaktere schließt man gleich ins Herz.
Sandy von Sandy’s Traumwelt
Caro Lines Geschichten sind tiefgründig und emotionsgeladen mit einem wundervollem Setting und liebevoll gezeichneten Protagonisten, die man einfach in sein Herz schließen muss. Achtung: Taschentuchalarm.
Morgen geht es bei Sandy auf Sandy’s Traumwelt weiter, wo ihr mehr über die Charaktere Elisabetta und Tom erfahren könnt.
Gewinnspiel:
Natürlich gibt es auch wieder ein tolles Gewinnspiel. Jeden Tag könnt ihr mit einem Los in den Lostopf hüpfen, um am Ende eines dieser tollen Gewinne abzustauben:
- Preis: signiertes Print „Glück geht anders“
- Preis: Duschgel zum Buch
Alles was ihr dafür tun müsst ist, folgende Frage richtig zu beantworten:
Teilnahmebedingungen:
- Teilnahme erst ab 18 Jahren möglich oder mit der Erlaubnis eines Erziehungsberechtigten
- Die persönlichen Daten werden nur für die Ausschüttung des Gewinns benötigt, danach werden sie sofort gelöscht und nicht an Dritte weitergegeben
- Im Falle eines Gewinnes erklärt sich der/die Gewinner/in namentlich in einem Beitrag genannt zu werden
- Im Falle eines Gewinnes sollte sich der/die Gewinner/in innerhalb von 1 Woche unter folgender E-Mail buchmelodie@gmail.com mit Adresse melden. Erfolg dies nicht, wird der Gewinn neu vergeben Bei Verlust durch die Post wird keine Haftung übernommen
- Der Rechtsweg ist ausgeschlossen
- Es ist in keinem Fall möglich, den Gewinn Bar auszuzahlen
- Teilnehmer mit Wohnsitz in Deutschland, Österreich und der Schweiz
- Wenn man durch einen „Anonymen Kommentar“ am Gewinnspiel teilnimmt, bitte immer eine E-Mail Adresse im Kommentarfeld selbst angeben, sonst kann dieser Kommentar nicht gewertet werden
- Dieses Gewinnspiel wird von der Autorin Caro Line und „Buchmelodie“ organisiert und steht in keinem Zusammenhang mit Facebook, Twitter, Instagram oder anderen sozialen Plattformen
- Teilnahme am Gewinnspiel bis zum 8.11.16 um 23:59 Uhr möglich
Unknown meint
Hi ihr Lieben,
Ich hätte genau wie Kati versucht, mich zu rechtfertigen, um meine neue Arbeitstelle (die sie so dringend braucht) zu behalten.
Gefühlt hätte ich mich, sehr wütend, vorgeführt und das mit voller Absicht. Wahrscheinlich hätte ich Paul eine geklebt – neue Arbeit hin oder her.
LG Heidi
Unknown meint
Juhuu 🙂
Also wahrscheinlich sehr emotional. Ich koche in gewissen Situationen über, auch wenn mir manches im Nachhinein Leid tut, aber man muss sich Grenzen stecken, was man will/kann. Und wie man generell mit Menschen umgeht
LG Katja
Unknown meint
Hallo,
sauer…ich wäre sauer gewesen! Ich kann dann auch sehr grantig werden, was dem neuen Job sicher nicht gut getan hätte 🙂
LG
Tina
Tiffi2000 meint
Hallo,
ich wäre wahrscheinlich wütend und auch etwas enttäuscht gewesen…
LG